Erreger (Krebspest) und Überträger (Signalkrebs) als weitere Bedrohung von Flusskrebsen

Im Jahr 1860 wurde die „Krebspest“, eine von einem Pilz ausgelöste tödliche Erkrankung europäischer Flusskrebse, aus Nordamerika eingeschleppt. Die höchst ansteckende Infektion hat in Kombination mit den dramatischen Veränderungen der natürlichen Lebensräume die Flusskrebsbestände in Europa stark dezimiert. Um die Verluste auszugleichen wurde in den 1960er-Jahren begonnen amerikanische Flusskrebse (Signalkrebs, Kamberkrebs) auszusetzen – ohne genaue Kenntnis der Biologie der Arten oder einer Risikoabschätzung. Erst später hat sich herausgestellt, dass die amerikanischen Flusskrebse die Krebspest übertragen, gegen die sie selbst aufgrund ko-evolutiver Anpassung immun sind.