Die Schwarzmundgrundel – kleiner Fisch mit großem Appetit

Zu den gebietsfremden Grundelarten, die in Österreich eingeschleppt wurden, zählen Schwarzmund- oder Schwarzmaulgrundel (Neogobius melanostomus), die Kesselgrundel (Ponticola kessleri) und Marmorierte Grundel (Proterorhinus semilunaris). Die Schwarzmaulgrundel ist derzeit dominant.

Die Schwarzmundgrundel stammt aus den südosteuropäischen Brackwassergebieten, wie diese z.B. am Schwarzen Meer zu finden sind. Der Fisch ist durchschnittlich 10 bis 15 cm groß und hat einen rundlichen Kopf. Auffallend sind die aus dem Kopf ragenden Augen („Glubsch-Augen“). Auf der hellen Bauchseite hat er eine saugnapfähnliche Bauchflosse, mit der sich der Fisch auch bei starker Strömung gut festhalten kann.

Als blinder Passagier - durch Larven im Ballastwasser von Frachtschiffen oder als Laich an den Schiffen haftend – wurde die Schwarzmundgrundel in neue Lebensräume verschleppt. Die Schwarzmundgrundel frisst wirbellose Kleintiere (Wasserinsekten, Schnecken, Muscheln etc.), Fischlaich, Fischbrut aber auch Jungfische. Bei einer raschen, explosionsartigen Zunahme der Bestände kann die lokale Fischfauna massiv beeinträchtigt werden. Die Konkurrenz um Lebensraum (wie z.B. für die heimische, ebenfalls bodenlebende Koppe) und Nahrung nimmt dann ebenfalls stark zu.

Denaturierte Flussstrecken bieten der Schwarzmundgrundel ideale Lebensbedingungen. Als Bodenfisch, der Ufernähe bevorzugt, kann die Schwarzmundgrundel die vielen Versteckmöglichkeiten eines Blockwurfes gut nutzen. Durch die Vernetzung der großen europäischen Flusssysteme kann sich der Fisch leicht ausbreiten. Fischtreppen, die heimischen Fischen die Wanderung in andere Flussabschnitte ermöglichen, kommen leider auch gebietsfremden Arten zugute. Das durch den Klimawandel bedingte wärmere Wasser sowie die geringere Durchflussmenge können die Lebensbedingungen der Schwarzmundgrundel begünstigen. Mittlerweise besiedelt diese gebietsfremde Fischart zahlreiche Flüsse, in denen sie ursprünglich nicht heimisch war, wie z.B. Donau und Rhein.