Der Goldfisch

Der Goldfisch ist ein Süßwasserfisch und zählt zur Familie der Karpfenfische. Der Goldfisch ist das älteste bekannte Haustier, das ohne direkten wirtschaftlichen Nutzen gehalten wurde und stammt aus China.

Carassius gibelioforma auratus ist eine Zuchtform und stammt vom Giebel ab, der in ganz Eurasien verbreitet ist. Goldfische können je nach Zuchtform bis zu 35 Zentimeter lang werden. Sie haben eine zweikammerige Schwimmblase. Im Kiefer besitzen sie zwar keine Zähne, ihre Nahrung können sie aber dennoch zerkleinern. Dafür haben sie kräftige Schlundzähne und den gegenüber liegenden Karpfenstein, eine knöcherne Kauplatte. Da Goldfische wie alle Karpfenfische keinen Magen besitzen, findet die eigentliche Verdauung ausschließlich im Darm der Fische statt.

Ihre Kiemen sind intensiv durchblutet, weshalb Goldfische hervorragend an sauerstoffarmes Wasser angepasst sind. Sie leben in Schwärmen und sind vornehmlich dämmerungs- und nachtaktiv. Zu ihren Feinden zählen größere Raubfische und Graureiher.

Lebensraum

Goldfische sind typische Karpfenfische und weisen die wesentlichen Merkmale des Giebels auf. So sind sie sehr anpassungsfähige Generalisten und können in sämtlichen Süßwasserbiotopen außerhalb der polaren Zone überleben. Sogar Brackwassergebiete haben sie sich auf Grund ihrer relativ hohen Salztoleranz erobert. Damit gelang es dem Goldfisch, sämtliche Kontinente – außer der Antarktis – zu besiedeln.

Einfluss auf Ökosysteme

Goldfische sind in Europa nicht heimisch und zählen zu den invasiven Neozoa. Sie können durch ihre große Anpassungsfähigkeit, Nahrungstoleranz und starke Fortpflanzung innerhalb kurzer Zeit großen Schaden an einem Ökosystem, insbesondere an der heimischen Tierwelt bewirken.

Goldfische sind Allesfresser und ernähren sich von Eiern, Larven und Pflanzenteilen sowie verschiedenen für den Naturhaushalt wichtigen Kleintieren. Viele dieser Kleintiere, z.B. Wasserflöhe, sind für die Wasserqualität enorm wichtig, da sie durch ständiges Filtern das Wasser säubern. Die hungrigen Goldfische reduzieren sie drastisch. Auch unsere heimischen Amphibien leiden unter den Goldfischen, denn ihr Laich und die Kaulquappen sind bei den „Neuen“ willkommene Leckerbissen.  Doch die gefräßigen Fische wählen auch aus. Während die relativ häufige Erdkröte durch Bitterstoffe in den Kaulquappen eher verschmäht wird, sind es gerade die selteneren Amphibienarten wie z. B. Laubfrosch und Kammmolch, die stark reduziert werden und binnen weniger Jahre sogar lokal ausgerottet werden können. Doch dieser Vorgang ist oft nicht sofort sichtbar, da in der Regel nicht die erwachsenen Tiere, sondern Eier, Larven und Kaulquappen gefressen werden. So wird der Schaden durch die weitere Anwesenheit der adulten Tiere erst spät sichtbar.

Goldfische gelangen durch Aussetzen in unsere Natur. Sind sie erst einmal in einem Gewässer freigesetzt, ist es sehr aufwändig, sie wieder vollständig zu entfernen, in größeren Gewässern ist es fast unmöglich.