Situation in Österreich

In Österreich sind insgesamt rund 2.000 gebietsfremde Arten bekannt. Diese machen rund 3% der Gesamt-Artenzahl aus.

Herbstliche, leuchtend rot gefärbte Blätter des Wilden Weins über grünen Robinienblättern.

Gebietsfremde Pflanzen

In Österreich wurden bislang rund 1.300 Neophyten nachgewiesen. Dies entspricht einem Anteil von etwa 30 % an der Gesamtflora. Von diesen Arten gilt etwas mehr als ein Viertel als etabliert, d. h. sie vermehren sich eigenständig und kommen in dauerhaften Beständen vor, während drei Viertel unbeständig, d. h. von der Unterstützung des Menschen (Samennachschub, Freisetzung) abhängig sind.Der Import von Zier- oder Nutzpflanzen stellt den wichtigsten Einführungsweg für Neophyten dar. Gemäß dem Aktionsplan Neobiota aus dem Jahr 2004 gelten 35 Pflanzenarten in Österreich als naturschutzfachlich problematisch und 14 Neophyten verursachen bedeutende wirtschaftliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft, der Gewässerinstandhaltung und im Gesundheitswesen.

Gebietsfremde Pilze

Unter den Pilzen sind rund 100 Neomyzeten aus Österreich bekannt, darunter eine Reihe bedeutender Krankheitserreger, wie z.B. die Krebspest oder das Ulmensterben.

Gebietsfremde Tiere

Aktuell sind über 650 Neozoen für Österreich bekannt, die rund 1,5 % der Gesamtfauna ausmachen, wobei rund die Hälfte der Arten als etabliert gilt. 47 Arten gelten als naturschutzfachlich problematisch und für rund 150 Arten sind negative wirtschaftliche Auswirkungen bekannt.

Ökologische Auswirkungen gebietsfremder Arten

Aus Sicht des Naturschutzes sind Neophyten vor allem in naturnahen Biotopen, wie Auwäldern, flussbegleitenden Hochstaudenfluren oder Pionierstandorten problematisch. In diesen Lebensräumen sind einige der konkurrenzstärksten und in Österreich häufigsten Neophyten vertreten, wie die Robinie, der Götterbaum, das Drüsige Springkraut, die Kanadische und die Riesen-Goldrute sowie der Japanische Staudenknöterich. Nach wie vor unzureichend bekannt sind die Auswirkungen vieler Neozoen, wenngleich es auch hier dokumentierte, negative Folgen gibt, wie z. B. durch den Signalkrebs, die Zebramuschel oder den Asiatischen Marienkäfer.