Die Robinie - Neophyt des Jahres 2020

Die Robinie oder „Falsche Akazie“ stammt aus Nordamerika und wurde 1630 nach Frankreich eingeführt, von wo sie zunächst in Gärten und Parks, später für Aufforstungen und als Bienenweidepflanze angepflanzt wurde. 

Foto Robinien Blätter. Die Robinie wurde aus den USA nach Österreich und in viele Länder Europas eingeführt. Sie beeinträchtigt artenreiche Blumenwiesen und trägt zur floristischen Vereinheitlichung bei.

Die Robinie ist im Osten Österreichs häufig und kann auch Waldbestände bilden. Sie besitzt durch Symbiose mit Bakterien die Fähigkeit Luftstickstoff zu binden und kann so auf nährstoffarmen Böden gedeihen und gleichzeitig den Standort aufdüngen. Dies ist jedoch auf natürlicherweise „mageren“ Standorten, wie Trockenrasen und Flaumeichenwäldern, unerwünscht, da dort viele seltene Arten leben, die an dieses Nährstoffüberangebot nicht angepasst sind und in der Folge rasch von anderen Arten verdrängt werden.

Die Robinie profitiert von den durch den Klimawandel bedingten steigenden Temperaturen. Durch ihre hohe Ausschlagfähigkeit ist die Robinie sehr schwer zu bekämpfen. Die teure, zeitaufwändige Ringelung und das Nachschneiden der Wurzelsprosse wird in den Nationalparken Donau-Auen und Thayatal sowie in einigen Naturschutzgebieten durchgeführt.

Ein starkes Zurückdrängen der Art ist in Europa wohl nicht mehr möglich. Naturschutzfachlich wertvolle Standorte müssen vor ihr aber aktiv geschützt werden. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, hat der Naturschutzbund die Robinie zum Neophyten des Jahres 2020 in Österreich ernannt.