Invasive Arten bedrohen die Artenvielfalt in Seen

10. Juni 2025

Invasive Arten wie die Wander- und die Quaggamuschel bedrohen Fischarten und das Ökosystem in den Tiroler Seen. Auch der Edelkrebs, der in fünf von 40 Tiroler Seen vorkommt, ist dadurch bedroht. Badegäste können zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, wie das Land in einer Aussendung informierte.

Das Bild zeigt einen Sonnenbarsch.

In den Tiroler Seen wurden bisher nur vereinzelt invasive Arten festgestellt. Der Galizische Sumpfkrebs wurde im Baggersee Rossau in Innsbruck entdeckt, während die Wandermuschel in sechs Seen im Bezirk Kufstein vorkommt. Diese Arten können sich schnell vermehren und ökologische und wirtschaftliche Schäden verursachen.

Besonders die Quaggamuschel, die in Tirol noch nicht nachgewiesen wurde, kann heimische Arten verdrängen und durch ihre scharfkantigen Schalen eine Verletzungsgefahr für Menschen darstellen.

Edelkrebse durch Krebspest bedroht

Der heimische Edelkrebs ist in fünf von 40 Tiroler Seen, darunter dem Achensee, zu finden. Im vergangenen Jahr wurden dort viele tote Edelkrebse gesichtet. Untersuchungen bestätigten, dass die Krebspest, ein parasitischer Pilz aus Nordamerika, der Auslöser war. Heimische Flusskrebse haben keine Immunabwehr gegen diesen Erreger.

Die Krebspest ist für Menschen und Tiere ungefährlich, beeinträchtigt jedoch den Edelkrebsbestand erheblich. Betroffene Tiere zeigen ein auffälliges Verhalten wie das Verlassen des Wassers und verenden meist innerhalb weniger Tage.

Boote und Ausrüstungen nach Nutzung reinigen

Um die Ausbreitung der Krebspest zu verhindern, empfiehlt das Land einfache Schutzmaßnahmen. Boote und Ausrüstungen sollten nach der Nutzung gereinigt und getrocknet werden. Auch Badegäste können zum Schutz der heimischen Gewässer beitragen, indem sie Badesachen und Spielzeug vor einem Gewässerwechsel säubern. Zudem sollten Aquarientiere niemals in die Natur ausgesetzt werden.

Sonnenbarsch verändert ganze Gewässerökosysteme

Auch der Sonnenbarsch – ebenfalls eine invasive Art – ist für heimische Gewässer eine Bedrohung. Er vermehrt sich rasch und kann daher ganze Gewässerökosysteme verändern. Da er mit Vorliebe Amphibien, Insektenlarven, Schnecken und Zooplankton frisst, führt das bei Massenaufkommen zur Dezimierung heimischer und geschützter Gewässerorganismen.

Mehr Information

Quaggamuschel & Krebspest | Land Tirol

Quelle

Wandermuschel bedroht Artenvielfalt in Seen - tirol.ORF.at