Schweiz: Ausbreitung des Japankäfers: Neuer Notfallplan tritt in Kraft

03. Juli 2025

Der Japankäfer, er stammt ursprünglich aus Japan und dem fernen Osten Russlands, breitet sich in der Schweiz immer weiter aus. Die Käfer können vor allem in der Landwirtschaft große Schäden anrichten und ganze Ernten zerstören. Ein neuer Notfallplan des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) legt fest, wie betroffene Behörden reagieren müssen. Zum Auftakt der Ferienzeit und des Hauptflugs des Schädlings ruft der Eidgenössische Pflanzenschutzdienst (EPSD) zur besonderen Achtsamkeit auf. Die Käfer könnten als «blinde Passagiere» über große Strecken in Autos und Zügen transportiert und in weiteren Regionen der Schweiz gefährlich werden.

Foto Tautropfen

Der Japankäfer (Popillia japonica) ist gefrässig und kann erhebliche Schäden verursachen. Als adultes Insekt frisst er Blätter, Früchte und Blüten von mehr als 400 Pflanzen. Im Stadium der Larve ernährt er sich hauptsächlich von Graswurzeln und gefährdet so Grünflächen aller Art. Aus diesen Gründen stellt er eine Gefahr für die Landwirtschaft, den produzierenden Gartenbau und die Umwelt dar.

Um den Kampf gegen diesen Quarantäneorganismus zu verstärken, veröffentlicht das BLW einen spezifischen Notfallplan für den Japankäfer. Dieser basiert auf den Erfahrungen der letzten Jahre und soll eine möglichst effiziente Reaktion bei einem Verdacht oder Ausbruch des Schädlings ermöglichen. Im Notfallplan werden unter anderem die Zuständigkeiten von Bund und Kantonen klarer geregelt sowie Massnahmen zur Bekämpfung des Japankäfers aufgelistet. Mit diesen Massnahmen strebt der Bund an, die weitere Verbreitung des Japankäfers zu verlangsamen und Schäden zu reduzieren.

Flugzeit von Juni bis September

Aktuell sind in der Schweiz vier Befallsherde (in den Kantonen Basel, Schwyz, Wallis und Zürich) abgegrenzt, mit dem Ziel den Käfer zu tilgen. Ausserdem gibt es eine Befallszone (umfasst Teile der Kantone Wallis und Tessin), in der eine Tilgung nicht mehr aussichtsreich ist, aber die Ausbreitung des Schädlings eingedämmt wird.

Der Japankäfer fliegt von Juni bis September. Während dieser Zeit besteht das Risiko, dass Reisende aus diesen befallenen Gebieten den adulten Käfer als «blinden Passagier» in weitere Teile der Schweiz oder Europa verschleppen. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise in mehreren Kantonen einzelne Japankäfer entlang von Verkehrsachsen festgestellt, bei denen es sich wahrscheinlich um solche «blinden Passagiere» handelte.

Aus diesem Grund möchte der EPSD zur Aufmerksamkeit aufrufen. Es ist wichtig, sorgfältig Gepäck und Fahrzeuge auf den Japankäfer zu kontrollieren. Wer einen verdächtigen Käfer findet, sollte diesen sofort einfangen und dem zuständigen Kantonalen Pflanzenschutzdienst melden. Der Japankäfer kann leicht mit heimischen, ungefährlichen Arten wie dem Gartenlaubkäfer verwechselt werden, daher ist es wichtig, die charakteristischen Merkmale zu kennen.

Erkennungsmerkmale

  • Ausgewachsene Käfer sind etwa so groß wie ein Fünfrappenstück (1 – 1,2 cm) 
  • Metallisch grün schimmernder Kopf und Halsschild 
  • Kupferbraune Deckflügel
  • An jeder Seite des Hinterleibs sind fünf kleine Haarbüschel zu erkennen. 
  • Am Hinterteil gibt es zwei größere, gleichfarbige Haarbüschel.

Was tun bei Verdacht?

  • Fangen Sie den Käfer ein und lassen Sie ihn nicht wieder frei.
  • Prüfen Sie das Vorhandensein von weißen Haarbüscheln auf beiden Seiten des Hinterleibs.
  • Frieren Sie den Käfer ein. Machen Sie ein Foto des Insekts und notieren Sie den genauen Standort, an dem es beobachtet wurde.
  • Kontaktieren Sie bitte so rasch wie möglich den Pflanzenschutzdienst Ihres Kantons (Kontakdaten siehe Flyer).

Weiterführende Informationen

Flyer Japakäfer

Webseite Japankäfer

Downloads

Notfallplan

Quelle und Filme

blw.admin.ch/de/newnsb/e0BrYbK8Q-iA

Verdächtige Käfer-Funde: Bitte auch in Österreich melden!

Japankäfer (AGES)

Meldung Japankäfer: AGES - TForms