Koenigia polystachya - Vielähriger-Knöterich

Wissenschaftlicher Name

Koenigia polystachya (Wall. ex Meisn.) T. M. Schust. & Reveal

Systematik

Plantae, Magnoliophyta, Polygonaceae

Weitere deutsche Namen

Himalaya-Knöterich

Englische Namen

Himalayan Knotweed, Bell-shaped Knotweed

Herkunft

Zentral- und Ostasien

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Unabsichtliche Ausbringung durch den Gartenbauhandel und Einschleppung von kontaminiertem Material (Bodensubstrat und Pflanzen) für gartenbauliche Zwecke.

Erkennungsmerkmale

K. polystachya ist eine ausdauernde Staude mit einer Höhe von 40–120 cm (max. 180 cm). Sie kann ein- oder zweihäusig sein. Die Sprossachse ist aufrecht wachsend, schwach behaart und rötlich-braun. Die lanzettförmigen Blätter sind 9–22 cm lang und 2,8–7,8 cm breit, oberseits leicht bis dicht behaart und unterseits kaum bis dicht behaart. Der Blütenstand bildet eine reich verzweigte Rispe mit 3–5 mm langen weiß bis rosafarbenen Blüten. Die braunen Samen sind 2,1–2,5 mm lang und 1,3–1,8 mm breit.

Status in Österreich

Etabliert

Erstfund in Österreich

Nicht bekannt.

Verbreitung in Europa

Etablierte Vorkommen sind bekannt aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Tschechische Republik und Großbritannien. Unbeständige Vorkommen sind aus Dänemark und Schweden bekannt.

Auswirkungen des Klimawandels

Ein Temperaturanstieg begünstigt die Art, vermehrte Trockenheit könnte die weitere Ausbreitung hingegen limitieren.

Biologie und Ökologie

In ihrem Herkunftsgebiet besiedelt die Art Wälder und Täler in hohen Lagen zwischen 2.200 und 4.500 m Seehöhe. Sie vermehrt sich sowohl vegetativ (Rhizome und Stecklinge) als auch geschlechtlich (Samen). Eine Kolonie kann aus 1 cm langen Rhizomstücken entstehen. Sie kann dichte Reinbestände in natürlichen (alpine bis subalpine Ökosysteme) und z.B. durch Lawinen gestörten Flächen bilden. Sie wächst entlang von Straßenrändern und anderen Transportwegen (Bahnschienen), an Waldrändern und Wiesen, Gewässerufer, in Feuchtgebieten und im urbanen Gebiet.

Gefährdung der Biodiversität

Durch dichte Bestände führt der Himalaya-Knöterich zu einer verminderten Lichteinstrahlung. Dies wirkt sich negativ auf das Wachstum andere Pflanzenarten aus und gefährdet heimische Arten.

Negative ökonomische Auswirkungen

Auswirkungen auf Landwirtschaft (Weideland).

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Es sind keine negativen Auswirkungen bekannt.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

Zierpflanze.

Managementmaßnahmen

Es können Maßnahmen, die gegen andere Knötericharten, wie z.B. Fallopia japonica, zum Einsatz kommen, angewendet werden: Abdeckung mit dicker schwarzer Folie um Wachstum einzudämmen; Anwendung von chemischen Bekämpfungsmitteln; mechanische (manuelle) Entfernung und Ausgrabung der Rhizome.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, Jänner 2024

 

Verbreitung in Österreich

In Österreich zerstreut vorkommend.

Bundesländer

E = etabliert

VTSKStONWB
EEEE E   
 

Biogeographische Regionen

Alpine Region

Kontinentale Region

E

E

 
Die Karte zeigt die Verbreitung des Vielährigen-Knöterichs in Österreich.
Verbreitung des Vielährigen-Knöterichs in Österreich.

EU-Risikobewertung

Tanner, R. & Branquart, E. (2019) Risk assessment Koenigia polystachya. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Links  

Links

Fotos