Heracleum persicum - Persischer Bärenklau
Wissenschaftlicher Name | Heracleum persicum Desf. ex Fisch., C.A.Mey. & Avé-Lall., 1841 |
Systematik | Spermatophyta, Apiaceae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englischer Name | Persian hogweed |
Herkunft | Zentralasien (Türkei, Iran, Irak) |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Als Zierpflanze für Botanische Gärten nach Europa eingeführt. In Europa kaum im Pflanzenhandel erhältlich. Gelegentlich von Imkern als Bienenweide angepflanzt. Ausbreitung der Samen und von Sprossteilen durch Erd- bzw. Bodentransporte. |
Erkennungsmerkmale | Die mehrjährige, krautige Pflanze bildet oft mehrere Stängel und kann bis zu 2 Meter groß werden. Die bis zu 2 cm dicken, hohlen Stängel sind behaart und an der Basis oft lila gefärbt. Die gestielten Blätter sind wechselständig angeordnet, gezähnt, auf der Unterseite dicht behaart und auf der Oberseite kahl. Die weißen Blüten sind bis zu 3 cm groß und in einer Doppeldolde angeordnet. Die Pflanze blüht im Sommer von Juli bis September. Die Unterscheidung von anderen gebietsfremden Bärenklau-Arten ist schwierig. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Die Art kommt derzeit nur in Nordeuropa vor (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden). Angaben aus Lettland, Ungarn und Großbritannien sind möglich, aber unbestätigt. |
Auswirkungen des Klimawandels | Es wird derzeit keine Förderung der Art durch die Effekte des Klimawandels angenommen. |
Biologie und Ökologie | Die Art bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Standorte an der Meeresküste, an Flussläufen, im Grünland und an anthropogen geprägten Ruderalstandorten, besonders im (peri-)urbanen Raum. Sie besitzt eine hohe Reproduktionskapazität (hohe Samenproduktion) und kann sich entlang von Fließgewässern rasch ausbreiten. |
Gefährdung der Biodiversität | Die konkurrenzstarke Art kann durch Bildung von monodominanten Beständen heimische Arten verdrängen. Die Samen enthalten allelopathische Wirkstoffe. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Es sind keine direkten Schäden in der Landwirtschaft bekannt. Die humangesundheitlichen Schäden verursachen auch ökonomische Kosten (z.B. Behandlung). |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Die im Pflanzensaft enthaltenen Furanocumarine wirken phototoxisch, d.h. sie können nach Bestrahlung mit Sonnenlicht Verbrennungserscheinungen bzw. eine allergische Reaktion auf der Haut verursachen. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Samen werden selten als Gewürz verwendet. Die Pflanze wird selten als Bienenweide angepflanzt. Die Inhaltsstoffe sind medizinisch wirksam. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
EPPO (2016) Risk Assessment of Heracleum persicum. Link
Starfinger, U. & Nehring, S. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Heracleum persicum – Persischer Bärenklau. In: Rabitsch, W., Gollasch, S., Isermann, M., Starfinger, U. & Nehring, S. (Eds.): Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen. BfN-Skripten 331: 48-49. Download
Ausgewählte Quellen
EPPO (2009): EPPO data sheet on Invasive Alien Plants. Heracleum mantegazzianum, Heracleum sosnowskyi and Heracleum persicum. EPPO Bull. 39: 489-499. Download
Jahodova, S. et al. (2007): Invasive species of Heracleum in Europe: an insight into genetic relationships and invasion history. Diversity Distrib. 13: 99-114.
Nielsen, C. et al. (2005): Praxisleitfaden Riesenbärenklau - Richtlinien für das Management und die Kontrolle einer invasiven Pflanzenart in Europa. Forest & Landscape Denmark, 44 S. Download
Ochsmann, J. (1996): Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier (Apiaceae) in Germany. Studies on biology, distribution, morphology and taxonomy. Feddes Repertorium 107: 557-595.