Lagarosiphon major - Wechselblatt-Wasserpest

Wissenschaftlicher NameLagarosiphon major (Ridl.) Moss, 1928
SystematikSpermatophyta, Hydrocharitaceae
Weitere deutsche NamenAfrikanische Wasserpest, Große Scheinwasserpest
Englische NamenCurly Waterweed, African Elodea
HerkunftTropisches südliches Afrika und Südafrika
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenAls Zierpflanze im Gartenbau und Tierhandel (Aquaristik) verfügbar. Über unsachgemäße „Entsorgung“ mit Zierfischen in das Freiland gelangt. Ausbreitung regenerationsfähiger, vegetativer Pflanzenteile entlang von Fließgewässern, aber auch durch Schiffe und Wasservögel.
ErkennungsmerkmaleDie Wechselblatt-Wasserpest ist eine immergrüne Wasserpflanze, deren wenig verzweigte Sprosse mehrere Meter lang werden, die aber nur untergetaucht vorkommt. Die wechselständig angeordneten Blätter sind bis zu 2 cm lang und charakteristisch nach unten gekrümmt. Die kleinen, weißen Blüten sitzen auf kurzen Blütenstielen. Die Pflanze blüht im Sommer.
Status in ÖsterreichUnbeständig
Erstfund in ÖsterreichBereits 1938 erstmals in Österreich festgestellt.
Verbreitung in EuropaDie Art ist seit Anfang des 20. Jh. in Europa bekannt und in weiten Teilen West- und Südeuropas etabliert (Irland, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Italien, Spanien.
Auswirkungen des KlimawandelsEs wird angenommen, dass die Art durch eine Erwärmung von Gewässerökosystemen begünstigt wird.
Biologie und ÖkologieDie Wechselblatt-Wasserpest besiedelt stehende und fließende, meist eutrophe Gewässer.
Gefährdung der BiodiversitätDurch die Bildung von dominanten Massenbeständen besteht hoher Konkurrenzdruck auf heimische Wasserpflanzen. Durch die Beschattung sind das Phytoplankton und damit die Nahrungskette und die Nährstoffdynamik im Gewässer betroffen. Sauerstoffmangel kann entstehen und die Artenvielfalt verringert sich.
Negative ökonomische AuswirkungenBei Massenentwicklung können Beeinträchtigungen der Schiff- und Bootfahrt an Gewässern und im Tourismus auftreten. Sauerstoffmangel kann zu Fischsterben führen.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenKeine bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Art ist eine beliebte Aquarienpflanze.
ManagementmaßnahmenÖffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. Entnahme aus der Natur.
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Jänner 2024
 

Verbreitung in Österreich

In Österreich wiederholt festgestellt, z. B. in der Alten Donau in Wien (der Bestand gilt als erloschen), im Warmbad Villach in Kärnten sowie in Salzburg; der aktuelle Status dieser Vorkommen ist unbekannt.

Bundesländer

Ex = Erloschen

? = Unbekannt

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  ??   Ex 
 

Biogeographische Region

Alpine RegionKontinentale Region
?-
 
Die Karte zeigt die Verbreitung der Wechselblatt-Wasserpest in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).
Verbreitung der Wechselblatt-Wasserpest in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).

Risikobewertungen

CIRCABC Link

Matthews, J. et al. (2012): Risk analysis of non-native Curly Waterweed (Lagarosiphon major) in the Netherlands. Reports Environmental Science 418: 26 S. 

Matthews, J. et al. (2012): Knowledge document for risk analysis of the non-native Curly Waterweed (Lagarosiphon major) in the Netherlands. 43 S. 

Nehring, S. & Hussner, A. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Lagarosiphon major – Wechselblatt-Wasserpest. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 116-117. Link

Ausgewählte Quellen

Caffrey, J. M. et al. (2010): A novel approach to aquatic weed control and habitat restoration using biodegradable jute matting. Aquatic Invasions 5: 123-129.

Links

CABI Invasive Species Compendium

KORINA

Fotos