Prosopis juliflora - Mesquitebaum
Wissenschaftlicher Name | Prosopis juliflora (Sw.) DC. |
Systematik | Plantae, Spermatohyta, Magnoliopsida, Fabales, Fabaceae |
Weitere deutsche Namen | - |
Englische Namen | Mesquite, algarroba bean, ironwood, Mexican thorn, prosopis |
Herkunft | Die tropische Art hat ihr natürliches Verbreitungsgebiet in Mexiko, Mittelamerika sowie im nördlichen Südamerika. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Mögliche Einschleppungswege sind der Online-Handel aus gartenbaulichen oder forstwirtschaftlichen Gründen. |
Erkennungsmerkmale | 3–12 m hoher Strauch oder Baum mit hartem Holz und einem Stammdurchmesser von bis zu 1,2 m. Die zweifach gefiederten Blätter sind sommergrün, hellgrün gefärbt und bestehen aus 12–20 Blättchen. Achselständige Dornen mit einer Länge von 0,5–5 cm vorhanden. Die Blüten erscheinen kurz nach der Blattentwicklung und stehen in 5–10 cm langen grüngelben, zylindrischen Ähren, die in Gruppen von 2–5 an den Enden der Zweige auftreten. Die Schoten sind 20–30 cm lang und enthalten jeweils zwischen 10 und 30 Samen. Eine reife Pflanze kann hunderttausende Samen produzieren, welche bis zu 10 Jahre lang lebensfähig bleiben. Die Vermehrung erfolgt ausschließlich sexuell. Die Verbreitung der Samen erfolgt endozoochor durch Rinder und andere Tiere. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | - |
Verbreitung in Europa | In Europa kommt die Art derzeit nur in Spanien vor. Auf dem Festland wurden zwei Individuen gepflanzt, auf Gran Canaria gilt die Art lokal als eingebürgert. |
Auswirkungen des Klimawandels | Der Schlüsselfaktor, welcher eine weitere Ausbreitung innerhalb Europas limitiert, liegt in der Schwere und Häufigkeit von Frostereignissen. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Lebensraumeignung in Europa unter Einfluss des Klimawandels bis zum Jahr 2070 zwar steigern wird, allerdings bleibt das potentiell geeignete Gebiet auf die Makaronesische und Mediterrane Region beschränkt. |
Biologie und Ökologie | Der Mesquitebaum beginnt üblicherweise mit 2 bis 3 Jahren zu blühen und fruchten; die Bestäubung erfolgt durch Insekten, insbesondere durch Bienen. Alle Arten der Gattung Prosopis sind in der Lage, in extrem niederschlagsarmen Gegenden und/oder Gegenden mit langen Trockenperioden zu überleben, da die Wurzeln bis in große Tiefen vordringen können. Als Anpassung an (semi)arides Klima erfolgt die Keimung und Etablierung stets in der kurzen Regenzeit. Ein reifer Baum kann zwischen 630.000 und 980.000 langlebige Samen pro Jahr produzieren. Die Art kommt in Gegenden vor, in denen die mittlere Jahrestemperatur über 20° C beträgt (Optimum zwischen 20–30° C). Der limitierende Faktor auf die Verbreitung ist die durchschnittliche Minimum-Temperatur und die Häufigkeit und Dauer von Frostereignissen, wobei Keimlinge und Jungpflanzen noch empfindlicher auf Frost reagieren. Die Art hat eine breite ökologische Amplitude und kann unterschiedliche Böden und Lebensraumtypen (z. B. Ödland, Wälder, Grünland und naturnahes Grasland, Küstenlebensräume, Feuchtgebiete, Ackerbrachen und Ruderalstandorte) besiedeln. Prosopis juliflora kommt oft in Gebieten vor, in denen Wasser, Bodenfruchtbarkeit und Salzgehalt die limitierenden Faktoren für Pflanzenwachstum sind und kann dort auch auf Standorten wachsen, die für andere Pflanzenarten ungeeignet sind. |
Gefährdung der Biodiversität | Prosopis juliflorahat im sekundären Verbreitungsgebiet das Potential die einheimische Vegetation zu verdrängen bzw. zu ersetzen. Darüber hinaus beeinflusst die Art Wasserressourcen, Nährstoffkreisläufe und Sukzessionsprozesse. Für den europäischen Raum liegen keine Studien vor, in welchen die (möglichen) Auswirkungen auf die autochthone Biodiversität behandelt werden. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Verlust von Weideland durch Ausbreitung dichter P. juliflora-Dorngebüsche Schäden durch Dornen an Reifen, Schuhwerk etc. Verringerung des Futterwerts von Weideflächen Zuwachsen von Pfaden und schmalen Straßen Bestandskontrolle ist kostenaufwendig |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Verletzungen durch Dornen können Infektionen hervorrufen. In Teilen des sekundären Verbreitungsgebiets wurde der Pollen als Allergen identifiziert. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Der Baum kann für mehrere Zwecke verwendet werden: das Holz wird als Brennholz, für Pfähle und als Schnittholz verwendet; die Schoten als Futtermittel; Arzneimittel werden aus verschiedenen Pflanzenteilen hergestellt; chemische Extrakte werden aus Holz und Schoten hergestellt. Die Art wurde häufig auch zum Zweck des Bodenschutzes gepflanzt. |
Managementmaßnahmen | Die Bekämpfung kann mit mechanischen und chemischen Methoden erfolgen, wobei sich insbesondere eine Kombination aus beiden als wirksam erwiesen hat. Die manuelle Beseitigung ist kosten- und zeitaufwendig und somit nur für kleine Flächen geeignet. Bei der maschinellen Räumung werden die Bäume durch Einsatz von Traktoren entfernt und die Wurzeln unter der Erde abgetrennt. Dieser Vorgang umfasst das Wurzelpflügen unter Einsatz eines Streichholzpfluges oder einer schweren Kette, die zwischen zwei Maschinen gezogen wird. Große Bäume müssen zuerst von Hand gefällt werden. Die Methode ist sehr teuer und nur für tiefe Böden mit hohem Potential für Futterproduktion empfohlen. Bei der chemischen Bekämpfung hat sich die Anwendung systemischer Herbizide auf die Stämme als wirksam erwiesen. Bei der biologischen Kontrolle wurden Erfolge durch den Einsatz von Psylliden erzielt, welche das Wachstum von Prosopis wesentlich beeinflussen können. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
EPPO (2018): Pest risk assessment for Prosopis juliflora. Link
Ausgewählte Quellen
Shackleton, R. T., Maitre, D. C., Pasiecznik, N. M. & Richardson, D. M. (2014): Prosopis: a global assessment of the biogeography, benefits, impacts and management of one of the world's worst woody invasive plant taxa. AoB Plants, 2014: plu027. Link
Links
CABI Invasive Species Compendium