Impatiens glandulifera - Drüsiges Springkraut

Foto Drüsiges Springkraut
Wissenschaftlicher NameImpatiens glandulifera Royle, 1834
SystematikBalsaminales, Balsaminaceae
Deutscher NameDrüsiges Springkraut
Englischer NameIndian balsam; ornamental jewelweed; policeman's helmet; purple jewelweed; touch-me-not
HerkunftDas Ursprungsgebiet diese Art erstreckt sich westlich des Himalayas vom Nordwesten Pakistans bis Nordindien.
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenDas Drüsige Springkraut wurde 1839 als Zierpflanze nach Europa (England) eingeführt und später auch als Bienenweide angepflanzt. Aktuell wird die Art zudem durch mit Samen kontaminiertes Erd- und Kiesmaterial und entlang von Fließgewässern ausgebreitet.
ErkennungsmerkmaleBeim Drüsigen Springkraut handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die bis zu 3 m hoch werden kann. Die Blätter sind gegenständig, oben auch quirlständig (meist 3 Blätter) am Stängel angeordnet. Sie sind lanzettlich, scharf gezähnt und bis 25 cm lang und 5 cm breit. Blattstiel und -grund sind drüsig. Ihre weißen, rosa oder roten Blüten besitzen einen Sporn und sind in Trauben angeordnet. Die Blütezeit ist von Juli bis September. Als Frucht besitzt sie 3–5 cm lange Kapseln, die bei Berührung aufspringen ("Springkraut").
Status in ÖsterreichEtabliert
Erstfund in ÖsterreichIn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Österreich in Gärten kultiviert, 1898 erstmals in Niederösterreich verwildert.
Verbreitung in EuropaDiese Art gilt in folgenden Ländern als etabliert: Österreich, Belgien, Bulgarien, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Großbritannien.
Auswirkungen des KlimawandelsDa diese Art eher an feuchten und kühlen Standorten wächst, könnte der Klimawandel durch steigende Temperaturen und vermehrte Trockenheit eine weitere Ausbreitung einschränken.
Biologie und ÖkologieDas Drüsige Springkraut wächst in dichten Uferstaudengesellschaften auf feuchten bis nassen Standorten entlang von Gewässern. Es bevorzugt Feuchtwiesen, Grabenränder, Auwälder und Forste. Auch in stark anthropogen geprägten Flächen, wie z.B. in Siedlungen, Straßengräben oder an Waldwegen ist es häufig anzutreffen.
Gefährdung der BiodiversitätDie Art bildet dominante Bestände, zu den Auswirkungen auf andere Pflanzen, auf Vegetationsstruktur und -dynamik (z.B. durch Beschattung), Bestäuber (und Bestäubung) sowie Bodenorganismen gibt es widersprüchliche Ergebnisse.
Negative ökonomische AuswirkungenNegative ökonomische Auswirkungen sind z.B. durch Erhöhung der Ufererosion und Beeinträchtigung der Naturverjüngung denkbar, aber nicht näher untersucht.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenKeine bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Pflanze wird als Zierpflanze in Gärten sowie als Bienenweide eingesetzt.
ManagementmaßnahmenÖffentlichkeitsarbeit, Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung; Entnahme aus der Natur.
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Jänner 2024
 

Verbreitung in Österreich

Es sind aktuell Nachweise der Art aus ganz Österreich bekannt, vor allem in den Tieflagen in lichten, feuchten und gut nährstoffversorgten Fluss- und Bachauen.

Bundesländer

E = etabliert

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Biogeographische Regionen

Kontinentale RegionAlpine Region
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Die Karte zeigt die Verbreitung des Drüsigen Springkrauts in Österreich (Nachweise bis 2019).
Verbreitung des Drüsigen Springkrauts in Österreich (Nachweise bis 2019).

Risikobewertungen

Pisarczyk, E. & Tokarska-Guzik, B. (2015): Risk Assessment of Impatiens glandulifera. Link

Millane, M. & Caffrey, J. (2014): Risk assessment of Impatiens glandulifera. Inland Fisheries Ireland, National biodiversity Centre, Dublin, 29 S. Download

Lauterbach, D. & Nehring, S. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Impatiens glandulifera – Drüsiges Springkraut. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 112-113. Link

Ausgewählte Quellen

Hulme, P. & Bremner, E. (2006): Assessing the impact of Impatiens glandulifera on riparian habitats: partitioning diversity components following species removal. J. Appl. Ecol. 43: 43-50.

Pattison, Z. et al. (2016): Positive plant-soil feedbacks of the invasive Impatiens glandulifera and their effects on above-ground microbial communities. Weed Res. 56: 198-207.

Ruckli, R. et al. (2016): Disrupting ectomycorrhizal symbiosis: indirect effects of an annual invasive plant on growth and survival of beech (Fagus sylvatica) saplings. Perspect. Plant Ecol. Evol. Syst. 19: 12-20.

Links

CABI Invasive Species Compendium

Neobiota Deutschland

KORINA

Global invasive Species Database

Universität Innsbruck

Foto Blüte Indisches Springkraut