Hydrocotyle ranunculoides - Großer Wassernabel
Wissenschaftlicher Name | Hydrocotyle ranunculoides L. fil., 1782 |
Systematik | Spermatophyta, Araliaceae |
Weitere deutsche Namen | Hahnenfuß-Wassernabel, Hahnenfußähnlicher Wassernabel |
Englischer Name | Floating Pennywort |
Herkunft | Nordamerika |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Als Zierpflanze im Gartenbau und Tierhandel (Aquaristik) verfügbar. Über Gartenabfälle und unsachgemäße „Entsorgung“ in das Freiland gelangt, wo sich die Art entlang von Fließgewässern ausbreiten kann. |
Erkennungsmerkmale | Eine ausdauernde, krautige Wasserpflanze, die bis zu 40 hoch werden kann. Die meist rundlichen bis nierenförmigen Blätter sind bis zu 6 cm breit, sitzen an langen und verdickten Blattstielen und können über die Wasseroberfläche ragen. Der Blattrand ist gekerbt oder gelappt. Die Pflanze blüht im Sommer zwischen August und Oktober, die einfachen Blütendolde bestehen aus bis zu zehn weißen Blüten. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Die Art ist seit 1990 in Europa (Großbritannien) bekannt und in West- und Südeuropa etabliert. |
Auswirkungen des Klimawandels | Es wird angenommen, dass die Art durch eine Erwärmung von Gewässerökosystemen begünstigt wird. |
Biologie und Ökologie | Der Große Wassernabel besiedelt stehende bis langsam fließende Gewässer, bevorzugt werden eutrophe und schlammige Gewässerabschnitte. Die hohe vegetative Reproduktionsleistung durch Stolonbildung und die Ausbreitung mittels Sprossstücken ermöglicht eine rasche Besiedlung der Gewässer. Die Bestände sind dicht und können die Wasseroberfläche vollständig bedecken. |
Gefährdung der Biodiversität | Durch die Bildung von dominanten Massenbeständen besteht hoher Konkurrenzdruck auf heimische Wasser- und Uferpflanzen. Durch die Beschattung sind das Phytoplankton und damit die Nahrungskette im Gewässer betroffen. Die Fließgeschwindigkeit wird verlangsamt, Sauerstoffmangel kann entstehen und die Artenvielfalt verringert sich. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Bei Massenentwicklung können Beeinträchtigungen der Schifffahrt in Kanälen und im Tourismus auftreten. Sauerstoffmangel kann zu Fischsterben führen. Die Bekämpfung der Art kostet in den Niederlanden rund 10.000 Euro pro Kilometer Kanal. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird im Gartenbau und in der Aquaristik verwendet. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
EPPO (2011): Pest Risk Analysis of Hydrocotyle ranunculoides. Link
Seitz, B., Nehring, S. & Hussner, A. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Hydrocotyle ranunculoides – Großer Wassernabel. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 106-107. Link
Millane, M. & Caffrey, J. (2014): Risk Assessment of Hydrocotyle ranunculoides. Download
Ausgewählte Quellen
EPPO (2009): EPPO data sheet on Invasive Alien Plants. Hydrocotyle ranunculoides. EPPO Bull. 36: 3-6. Download
Hussner, A. (2007): Zur Biologie des aquatischen Neophyten Hydrocotyle ranunculoides L.f. (Apiaceae) in Nordrhein-Westfalen. Flor. Rundbr. 40: 19-24.
Newman, J.R. & Dawson, F.H. (1999): Ecology, distribution and chemical control of Hydrocotyle ranunculoides in the U.K. Hydrobiologia 415: 295-298.
Stiers, I. et al. (2011): Impact of three aquatic invasive species on native plants and macroinvertebrates in temperate ponds. Biol. Invasions 13: 2715-2726.
Links
CABI Invasive Species Compendium