Elodea nuttallii - Schmalblättrige Wasserpest

Wissenschaftlicher NameElodea nuttallii (Planch.) St. John, 1920
SystematikHydrocharitales, Hydrocharitaceae
Deutscher NameSchmalblättrige Wasserpest, Nuttall-Wasserpest
Englischer NameNuttall's waterweed; Nuttall's pondweed; slender waterweed
HerkunftDie Art stammt ursprünglich aus der gemäßigten Zone Nordamerikas.
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenDie Schmalblättrige Wasserpest wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zu Forschungszwecken importiert, später als Aquarienpflanze und zur biologischen Reinigung von Gewässern eingeführt. Die weitere Ausbreitung erfolgt durch Verdriftung von Sprossstücken und durch Wasservögel.
ErkennungsmerkmaleDiese Art ist eine ausdauernde, untergetauchte Wasserpflanze. Sie wächst auf schlammigen Böden meso- bis oligotropher Gewässer mit einer Tiefe von bis zu 3 m, wobei sie mitunter bis zur Wasseroberfläche reichen kann. Ihre langen schlanken Sprosse sind verzweigt und die Anordnung ihrer hellgrünen schmalen Blätter variiert je nach Stängelbereich. Im oberen Bereich stehen sie meist zu 3-zähligen Quirlen und im unteren Bereich sind sie wechselständig angeordnet. Die Blätter sind zwischen 6 und 13 mm lang und zwischen 0,7 bis 1,5 mm breit. Sie hat unscheinbare hellviolette bis weiße Blüten mit einem Durchmesser von 3–4 mm.
Status in ÖsterreichEtabliert
Erstfund in ÖsterreichAufgrund von Verwechslungen mit ähnlichen Arten unsicher, vermutlich in den 1990er-Jahren erstmals in Österreich festgestellt. In Ausbreitung begriffen.
Verbreitung in EuropaSie hat in Österreich, Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden und Großbritannien etablierte Populationen. Zudem wurde sie in Kroatien und Estland nachgewiesen.
Auswirkungen des KlimawandelsIn Slowenien konnte in Jahren mit milderen Wintern und wärmeren Frühlingsmonaten ein verstärktes Wachstum dieser Art beobachtet werden.
Biologie und ÖkologieDie schmalblättrige Wasserpest ist an ruhigeren Gewässern bzw. Gewässerabschnitten zu finden. Sie besiedelt Uferzonen von Seen und Teichen, Flüssen und Bächen sowie Feuchtgebiete, Gräben und Kanäle. Sie hat eine weite ökologische Amplitude und kommt auch in oligotrophen Gewässern vor.
Gefährdung der BiodiversitätMit ihren dichten Dominanzbeständen konkurriert diese Pflanzenart mit anderen Makrophyten und kann heimische Arten an natürlichen Standorten verdrängen, insbesondere nach Störungsereignissen. Es wird vermutet, dass sie sich negativ auf die gefährdete Krebsschere (Stratiotes aloides) auswirkt.
Negative ökonomische AuswirkungenDurch ihre dichten Bestände sind negative ökonomische Auswirkungen auf Fischerei und Teichbewirtschaftung sowie Tourismus zu erwarten, da Boote die Gewässer nicht mehr befahren können. In Großbritannien wurden die Kosten durch ausbleibenden Tourismus und Reparaturkosten an Entwässerungsanlagen auf 1–13 Millionen £ pro Jahr hochgerechnet.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenDie Schmalblättrige Wasserpest wirkt sich negativ auf die Erholungsfunktion der Gewässer aus.Direkte humangesundheitliche Auswirkungen sind nicht bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Art wird als Aquarienpflanze gehandelt.
ManagementmaßnahmenÖffentlichkeitsarbeit, Entnahme aus der Natur
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Jänner 2024
 

Verbreitung in Österreich

Die Art ist aus den meisten Bundesländern bekannt. Sie wurde aktuell vermehrt in der Donau und ihren Nebengewässern sowie in zahlreichen Seen nachgewiesen.

Bundesländer

E = etabliert

VTSKStONWB
EEEE EEE 
 

Biogeographische Regionen 

E = etabliert

Kontinentale RegionAlpine Region
EE
 
Die Karte zeigt die Verbreitung der Schmalblättrigen Wasserpest in Österreich (Nachweise bis 2019).
Verbreitung der Schmalblättrigen Wasserpest in Österreich (Nachweise bis 2019).

Risikobewertungen

Millane, M., Caffrey, J. & O’Flynn, C. (2016): Risk Assessment of Elodea nuttallii. Link

Seitz, B. & Nehring, S. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Elodea nuttallii – Schmalblättrige Wasserpest. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 86-87. Link

Ausgewählte Quellen

BMLFUW (2013): Aquatische Neobiota in Österreich. Link

Links

Neobiota Deutschland  

CABI Invasive Species Compendium

Fotos

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