Ehrharta calycina - Purpur-Veldtgras

Wissenschaftlicher NameEhrharta calycina Sm.
SystematikSpermatophyta, Angiospermae, Monocotyledonae, Poales, Poaceae
Weitere deutsche Namen-
Englische NamenPerennial veldt grass, purple veldt grass, veldt grass, common ehrharta,
HerkunftDie Art stammt aus dem südlichen Afrika. Das natürliche Areal umfasst Südafrika, Lesotho und das südliche Namibia.
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenE. calycina wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Futtergras zuerst in Australien und von dort aus gegen 1930 auch in Kalifornien eingeführt. Weitere Gründe für die Einfuhr der Art waren die Eignung zur Erosionskontrolle und Heuimporte. Die Art gilt als invasiv in Australien, Kalifornien und Neuseeland und als etabliert in Chile, Indien, Portugal, Spanien und Tunesien. Da die Samen durch Wind und menschliche Aktivitäten leicht ausgebreitet und an offenen Böden keimen können, ist das Risiko einer unabsichtlichen Ausbreitung hoch.
ErkennungsmerkmaleE. calycina ist ein 30–75 cm hohes Horstgras mit flachen, grünen bis rotvioletten, bis zu 20 cm langen und 7 mm breiten Blattspreiten. Der Blütenstand ist eine 10–15 cm lange Rispe aus fast sitzenden bis kurz gestielten, 5–8 mm langen Ährchen. Die einzelnen Ährchen enthalten zwei sterile und eine fertile Blüte; die Deckspelzen sind grannenlos. Die 5–7 mm langen Hüllspelzen sind violett gefärbt.
Status in ÖsterreichFehlend
Erstfund in Österreich-
Verbreitung in EuropaDie Art gilt als etabliert in Portugal und Spanien (inkl. Menorca).
Auswirkungen des KlimawandelsUnter dem Einfluss des Klimawandels dürften bis in die 2070er-Jahre aufgrund eines prognostizierten Anstiegs der Maximaltemperaturen des wärmsten Monats kaum noch geeignete Bereiche in Südeuropa bzw. im Mediterranraum bestehen. Die Eignung der Kanarischen Inseln bleibt hingegen voraussichtlich aufrecht. In Nordeuropa dürfte die Eignung in Teilbereichen geringfügig zunehmen.
Biologie und ÖkologieIm natürlichen Verbreitungsgebiet kommt die Art in vielen verschiedenen Lebensräumen vor, bevorzugt jedoch sandige Böden und gestörte Standorte. E. calycina ist widerstandsfähig gegenüber Trockenheit und moderaten Frösten, verträgt jedoch keine Vernässung bzw. sauerstoffarme oder salzhaltige Böden. Die Fortpflanzung der ausdauernden Pflanze ist in der Regel sexuell anhand von Samen, die vom Wind ausgebreitet werden. Gelegentlich erfolgt auch eine vegetative Vermehrung anhand von Rhizomteilen. Insbesondere nach starkem Regen wachsen die Wurzeln sehr schnell und intensiv. An der Basis sitzen schlafende Knospen, aus denen ein rascher Neuaustrieb nach allfälligen Schäden erfolgen kann.
Gefährdung der BiodiversitätFür den Fall, dass die Art monospezifische Bestände ausbildet und/oder einen Grasbrandzyklus einleitet (wie beispielsweise in Australien und Kalifornien), ist mit starken negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt zu rechnen, von der Verdrängung heimischer Pflanzenarten bis hin zur Verringerung der Habitate von Zönosen der Dünen, Gebüsche und Wälder.
Negative ökonomische AuswirkungenEs gibt weltweit kaum Informationen über die sozioökonomischen Auswirkungen dieser Art. Die größten verursachten Kosten gehen vermutlich von Maßnahmen zur Bekämpfung der Art aus.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenFür Europa sind keine negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Art gilt als wertvolles Futtergras. Darüber hinaus wird sie auch zur Wiederbegrünung bzw. Erosionskontrolle eingesetzt (z. B. in den USA).
ManagementmaßnahmenAls Maßnahme zur mechanischen Bekämpfung eignet sich wiederholtes Abschneiden/Mähen, um zu verhindern, dass die schlafenden Knospen nach einmaliger Mahd erneut austreiben. Beim Einsatz von Herbiziden werden die besten Erfolge erzielt, wenn die Pflanzen noch vor der Blütezeit bekämpft werden. Es ist noch nicht geklärt, ob Beweidung im Allgemeinen eine geeignete Regulierungsmaßnahme darstellt, wenngleich in Dauerweiden Erfolge verzeichnet wurden.
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Juli 2020
 

Verbreitung in Österreich

Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt

Risikobewertungen

EPPO (2018):  Pest risk assessment for Ehrharta calycina. Link

The State of Victoria (2016): Impact Assessment - Perennial veldt grass (Ehrharta calycina) in Victoria. Link

Ausgewählte Quellen

Fish, L., Mashau, A. C., Moeaha, M. J. & Nembudani, M. T. (2015) : Identification guide to southern African grasses. Strelitzia 36: 271–276. South African National Biodiversity Institute, Pretoria.

Links

CABI Invasive Species Compendium

Ehrharta calycina (Wikimedia)  

Fotos