Cortaderia jubata - Purpur-Pampasgras
Wissenschaftlicher Name | Cortaderia jubata (Lemoine ex Carrière) Stapf |
Systematik | Spermatophyta, Angiospermae, Monocotyledonae, Poales, Poaceae |
Weitere deutsche Namen | - |
Englische Namen | Purple pampas grass, pampas grass, pink pampas grass, Andean pampas grass, jubata grass, selloa pampas grass, Andes grass, Jubatagrass, selloa grass |
Herkunft | Das natürliche Areal der Art liegt in Südamerika (Argentinien, Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien und Peru). |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Die Art wurde seit dem frühen 19. Jh. als Zierpflanze in Frankreich, Irland, Spanien und Großbritannien sowie in Australien, Neuseeland, den USA (Kalifornien) und Südafrika eingeführt. Darüber hinaus wurde die Art außerhalb Europas auch als Viehfutter angepflanzt. |
Erkennungsmerkmale | C. jubata ist ein gynodiözisches, bis zu 2,5 m hohes Tussock-Gras mit scharfen, gesägten Blättern und einer rosa bis violett gefärbten offenen Rispe als Blütenstand, der sich mit zunehmendem Alter braun färbt. Die Rispe ist 30–60 cm lang und 10–15 cm breit. Die einzeln stehenden, 2–8 mm lang gestielten, lanzettlichen und seitlich zusammengedrückten Ährchen sind 12–15 mm lang und weisen 3–5 fertile Blüten auf. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | - |
Verbreitung in Europa | Die Art wurde in Frankreich, Irland, Spanien und Großbritannien eingeführt und als Zierpflanze kultiviert. Sie gilt jedoch in keinem der Länder als etabliert. |
Auswirkungen des Klimawandels | Unter dem Einfluss des Klimawandels könnte sich die Art in verschiedenen biogeografischen Regionen Europas naturalisieren (Anatolische, Atlantische, Kontinentale, Makaronesische, Mediterrane Region sowie in der Schwarzmeer- und Steppenregion). Es gibt Hinweise, dass die Art frostempfindlich ist. |
Biologie und Ökologie | In ihrem ursprünglichen Areal kommt die Art in Höhen zwischen 2.000 und 3.900 m an sonnenexponierten, gut wasserversorgten Standorten vor, erträgt aber aufgrund ihres tiefreichenden Wurzelwerks auch Trockenphasen. Aufgrund der breiten physiologischen Amplitude kann die Art im sekundären Verbreitungsgebiet auf verschiedenen Standorten verwildern. Die Pflanzen können ein Alter zwischen 10 und 15 Jahren erreichen. Eine einzelne Infloreszenz kann bis zu 100.000 vom Wind ausgebreitete Samen produzieren. |
Gefährdung der Biodiversität | Die konkurrenzstarke Art tritt im sekundären Verbreitungsgebiet tlw. in direkten Wettbewerb um Ressourcen mit seltenen und gefährdeten Arten, insbesondere in Küsten- und Binnendünen. Darüber hinaus kann sie die Zusammensetzung und Dominanzverhältnisse in Pflanzengemeinschaften verändern, bis hin zur vollständigen Transformation derselben. Nachdem davon ausgegangen wird, dass die Art in der Lage ist auch in Europa eine große Bandbreite an verschiedenen Lebensräumen zu besiedeln, sind im Falle einer erfolgreichen Etablierung ähnliche Auswirkungen zu erwarten. |
Negative ökonomische Auswirkungen | In Neuseeland hat die Art durch Konkurrenzdruck erhebliche Auswirkungen auf die Plantagenwirtschaft, insbesondere bei Nadelholzbeständen. Im Falle einer erfolgreichen Etablierung in Europa sind vor allem negative ökonomische Auswirkungen auf die Forstwirtschaft zu erwarten. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Aufgrund der zahlreichen, durch Wind ausgebreiteten Samen kann das Vorkommen von C. jubata asthmatische Leiden verschlimmern. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wurde v. a. als Zierpflanze im Gartenbau verwendet. Darüber hinaus sind keine weiteren positiven sozio-ökonomischen Auswirkungen bekannt. |
Managementmaßnahmen | Im Falle einer erfolgreichen Etablierung ist die durch Wind ausgebreitete Art nur sehr schwer zu bekämpfen. Kleinere Pflanzen können mechanisch entfernt werden, bei einer großflächigen Bekämpfung ist diese Maßnahme aber sehr arbeitsintensiv. Gute Erfolge wurden erzielt, indem ein Seil oder eine Kette um die Pflanzen gebunden wurde und diese unter Einsatz eines Fahrzeuges aus dem Boden gezogen wurden. Maßnahmen zur biologischen Bekämpfung wurden bisher nur selten angewandt; in Neuseeland wird die Art in manchen Plantagen durch Rinderbeweidung kontrolliert. Zur chemischen Bekämpfung wurden verschiedene Herbizide eingesetzt. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
EPPO (2018): Pest Risk Analysis for Cortaderia jubata. Link
State of Victoria (2017): Invasiveness Assessment - Pink pampas grass (Cortaderia jubata) in Victoria. Agriculture Victoria. Link
State of Victoria (2017): Impact Assessment - Pink pampas grass (Cortaderia jubata) in Victoria. Agriculture Victoria. Link
USDA (2014): Weed risk assessment for Cortaderia jubata (Lemonie ex Carriere) Stapf (Poaceae) – Jubata grass. Download
Ausgewählte Quellen:
Gosling, D. S., Shaw, W. B., & Beadel, S. M. (2000): Review of control methods for pampas grasses in New Zealand. Science for Conservation, No. 165: 32 pp. Download
Lambrinos, J. G. (2000): The impact of the invasive alien grass Cortaderia jubata (Lemoine) Stapf on an endangered Mediterranean type shrubland in California. Diversity and Distributions, 6, 217-231.
Links
CABI Invasive Species Compendium