Cabomba caroliniana - Karolina-Haarnixe

Wissenschaftlicher NameCabomba caroliniana A. Gray, 1837. Es gibt drei Varietäten, von denen nur eine (C. caroliniana var. caroliniana) im Handel erhältlich ist.
SystematikSpermatophyta, Cabombaceae
Weitere deutsche NamenGrüne Haarnixe, Grüne Cabomba
Englischer NameCarolina fanwort, Green Cabomba
HerkunftSubtropisches, südöstlliches Südamerika und Ostküste der USA
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenAls Zierpflanze durch den Aquarienhandel eingeführt und unabsichtlich in der freien Natur entsorgt bzw. als Teichpflanze absichtlich ausgebracht. Weitere vegetative Ausbreitung durch Rhizom- und Sprossbruchstücke mit der Strömung, aber auch durch Boote, Mähgut, und Wasservögel.
ErkennungsmerkmaleDie Karolina-Haarnixe ist eine ausdauernde, krautige, submerse Wasserpflanze, die nur selten Schwimmblätter ausbildet. Sie ist im Gewässerboden verwurzelt, die Sprosse werden mehrere Meter lang und tragen kleine, dicht wirtelig angeordnete, fächerförmig zerteilte Blätter. Die Blattabschnitte sind mehrfach gegabelt, jedes Blatt weist bis zu 200 Segmente auf. Die kleinen Blüten sind hellgelb und werden von Insekten bestäubt. Die Pflanze blüht im Sommer und Herbst. Im Handel wird die Art teilweise mit Cabomba aquaticaverwechselt, deren größere Blätter aber bis zu 500 Segmente aufweisen.
Status in ÖsterreichUnbeständig
Erstfund in ÖsterreichIn den 1960er-Jahren in den Thermalgewässern bei Warmbad Villach (Kärnten) festgestellt.
Verbreitung in EuropaZerstreut aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Ungarn, Deutschland und Griechenland(?) bekannt.
Auswirkungen des KlimawandelsDie subtropische Art könnte von einer Klimaerwärmung und weniger strengen Wintern profitieren.
Biologie und ÖkologieDie anpassungsfähige und tolerante Wasserpflanze besiedelt permanent wasserführende, nicht zu tiefe Stillgewässer und Fließgewässer mit geringer Strömung über schlammigem Untergrund. Trotz der subtropischen Herkunft kann sie Winterfröste überdauern.
Gefährdung der BiodiversitätDurch das starke Wachstum werden monodominante Bestände ausgebildet, die die Lichtverfügbarkeit in den Gewässern verringert. Konkurrenz und allelopathische Effekte haben negative Auswirkungen auf heimische Wasserpflanzen und führen zu strukturellen Änderungen im Lebensraum mit negativen Auswirkungen auf Fische und das Makrozoobenthos.
Negative ökonomische AuswirkungenKosten durch Trinkwasseraufbereitung (in Australien); Schäden durch verringerte Erholungsnutzung (Badegäste, Angelfischerei) von Gewässern.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenKeine bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Art wird als Zierpflanze im Aquarienhandel gehandelt.
ManagementmaßnahmenEntnahme aus der Natur. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung.
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Jänner 2024
 

Verbreitung in Österreich

Der Status der Vorkommen in Kärnten ist vermutlich erloschen; dies wird auch für Meldungen in den 1970er-Jahren aus der Lobau (Wien) angenommen. 2010 wurde die Art in einem Schotterteich bei Teesdorf (Niederösterreich) nachgewiesen.

Bundesländer

Ex = Erloschen

U = Unbeständig

VTSKStONWB
---Ex--U?Ex-
 

Biogeographische Regionen

Alpine RegionKontinentale Region
ExU?
 
Die Karte zeigt die Verbreitung der Karolina-Haarnixe in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).
Verbreitung der Karolina-Haarnixe in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).

Risikobewertungen

EPPO (2015): Pest Risk Analysis of Cabomba carolina. Link

Matthews, J., Beringen, R., Lamers, L. P. M., Odé, B., Pot, R., van der Velde, G., van Valkenburg, J. L. C., Verbrugge, L. N. H. & Leuven, R. S. E.(2013): Risk analysis of the non-native Fanwort (Cabomba carolinianana) in the Netherlands. Reports Environmental Science nr. 442. 

Ausgewählte Quellen

BMLFUW (2013): Aquatische Neobiota in Österreich. Stand 2013. Link

Hussner, A. et al. (2010): Cabomba caroliniana (Cabombaceae) – neu für Deutschland. Florist. Rundbriefe 43: 17-23.

Pall, K. et al. (2011): Floristische Neufunde, 104: Cabomba caroliniana. Neilreichia 6: 369-370.