Acacia saligna – Weidenblatt-Akazie

Wissenschaftlicher NameAcacia saligna (Labill.) H. L. Wendl.
SystematikSpermatophyta, Angiospermae, Dicotyledonae, Fabales, Fabaceae
Weitere deutsche NamenBlaublättrige Akazie
Englische Namengolden wreath wattle, Coojong wattle, Port Jackson willow, blue-leafed wattle, orange wattle
Herkunft(Süd)Westaustralien
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenHauptsächlich zur Stabilisierung von Sand-Dünen und für forstwirtschaftliche Zwecke (z. B. zur Brennholznutzung) in einigen mediterranen Ländern im 19. Jahrhundert eingebracht; wurde auch als Zierpflanze und zur Biomasseproduktion verwendet.
Erkennungsmerkmale2 bis 6 Meter hoher Strauch oder Baum mit grauer Borke und herunterhängenden, gekrümmten, unbehaarten Zweigen. Junge Zweige sind bereift. Wechselständige Beblätterung; die meist hängenden grün bis glauken, kahlen Phyllodien sind variabel in Form und Größe (linealisch bis lanzettlich, gerade bis sichelförmig, 7–25 cm lang und 4–20 mm breit) und weisen eine hervortretende Mittelrippe auf. An der Basis des Phyllodiums befindet sich eine 1–2 mm breite Drüse. Die achselständigen, 3–30 mm lang gestielten Infloreszenzen sind fünf- bis zwanzigköpfige Trauben, die in ihrer Jugend von Tragblättern eingehüllt sind. Die 10 mm großen Blütenköpfe sitzen an 20 mm langen Stielen und tragen jeweils 25 bis 55 goldgelbe, meist zwittrige Blüten. Die Hülsenfrüchte sind abgeflacht linealisch, 8–12 mm lang und 4–6 mm breit.
Status in ÖsterreichFehlend
Erstfund in Österreich
Verbreitung in EuropaIn der EU kommt die Art in acht Mitgliedstaaten vor. Sie gilt als eingebürgert in Frankreich (inkl. Korsika), Griechenland (inkl. Kreta, Kithira, Rhodos), Italien (inkl. Sardinien, Sizilien und weitere kleinere Inseln), Malta, Portugal (inkl. Azoren, Madeira), Spanien (inkl. Balearen und Kanaren) und Zypern. In Kroatien wird die Art kultiviert. Außerhalb der EU gilt die Art in Albanien als eingebürgert.
Auswirkungen des KlimawandelsAnhand von Klimamodellen ist eine starke Ausweitung des potentiell geeigneten Gebiets in der EU zu erwarten, insbesondere in großen Teilen der Mediterranen biogeografischen Region sowie am Schwarzen Meer, darüber hinaus auch in Teilen der Atlantischen und Kontinentalen Region. Limitierende Faktoren für die weitere Ausbreitung in der EU sind Schwere und Häufigkeit von Frostereignissen. Darüber hinaus könnte die durch den Klimawandel bedingte veränderte Verbreitung von Waldbränden die weitere Ausbreitung der Art fördern.
Biologie und ÖkologieIm natürlichen Verbreitungsgebiet kommt A. saligna bei mediterranem Klima in trockenen Hartlaub- und temperaten Wäldern über verschiedenen Bodentypen, insbesondere in der Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten vor. Feuer spielt eine wichtige Rolle im Lebenszyklus, da dadurch die Samenkeimung stimuliert wird, während die Pflanzen selbst feuerempfindlich sind. Im sekundären Verbreitungsgebiet ist die Art in diversen naturnahen Lebensräumen (z. B. Uferhabitate, Gebüsche, Wälder, Dünen) etabliert.
Gefährdung der BiodiversitätA. saligna bildet dichte Bestände, welche einheimische Arten verdrängen und die Zusammensetzung von Phytozönosen verändern können (insbesondere in Dünen- und Auenökosystemen). Darüber hinaus sind auch negative Auswirkungen auf einige Rote Liste-Arten in der EU zu erwarten.
Negative ökonomische AuswirkungenDie Art ist ein Wirt für das Feuerbakterium, welches u. a. Olivenbäume befallen kann. Im Mediterranraum wird A. saligna häufig in enger räumlicher Nähe zu Olivenhainen bzw. -plantagen kultiviert.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenIn Teilen des sekundären Verbreitungsgebiets (Iran) haben sich die Pollenkörner von A. saligna als allergen erwiesen.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenTrotz Verwendung u. a. als Zierpflanze und Forstgehölz ist der sozioökonomische Wert in der EU begrenzt. Zukünftige Gewinne aus der Biomasseproduktion auf Grenzertragsböden dürften aufgrund suboptimaler Wuchsbedingungen ebenfalls gering sein. Die Samen sind nach dem Erhitzen essbar.
ManagementmaßnahmenVerhinderung der Ein- und Ausfuhr, Aussaat, Auspflanzung und des Transports; rasche aktive Bekämpfung im Rahmen von Biotoppflegemaßnahmen
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Juli 2020
 

Verbreitung in Österreich

Es sind aktuell keine Nachweise aus Österreich bekannt.

Bundesländer

VTSKStONWB
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Biogeographische Regionen

Alpine RegionKontinentale Region
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Risikobewertungen

Branquart, E., Lozano, V. & Brundu, G. (2018): Risk Assessment: Acacia Saligna. Link

Ausgewählte Quellen

Gaertner, M., Le Maitre, D. C. & Esler, K. J. (2017). Alterations of disturbance regimes by plant and animal invaders. In Impact of Biological Invasions on Ecosystem Services (pp. 249-259). Springer International Publishing.

Hall, N. & Turnbull, J. W. (1976). Australian acacias. CSIRO Division of Forest Research 4.

Wilson, J. R. U., Gairifo, C., Gibson, M. R., Arianoutsou, M., Bakar, B. B., Baret, S., Celesti-Grapow, L., DiTomaso, J. M., Dufour-Dror, J.-M., Kueffer, C., Kull, C. A., Hoffmann, J. H., Impson, F. A. C., Loope, L. L., Marchante, E., Marchante, H., Moore, J. L., Murphy, D. J., Tassin, J., Witt, A., Zenni, R. D. & Richardson, D. M. (2011). Risk assessment, eradication, and biological control: global efforts to limit Australian acacia invasions. Diversity and Distributions, 17(5): 1030-1046.