Herpestes javanicus - Kleiner Mungo
Wissenschaftlicher Name | Herpestes javanicus (E. Geoffroy, 1818) Die Synonymie mit bzw. der Status von Herpestes auropunctatus (Hodgson, 1836) wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert. Es sind 12 Unterarten bekannt. |
Systematik | Mammalia, Carnivora, Herpestidae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englischer Name | Small Asian Mongoose |
Herkunft | Von Westasien über Nord-Indien bis Malaysia und Java |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Die Art wurde im 19. Jahrhundert für Tierparks nach Europa eingeführt und Anfang des 20. Jahrhunderts in Kroatien zur biologischen Kontrolle freigesetzt, von wo sie sich in jüngerer Zeit langsam ausbreitet. Sie ist aktuell nur selten in Haltungen in Tierparks vertreten, aber im Handel verfügbar. Die selbständige Ausbreitung ist über geringe Entfernungen möglich. |
Erkennungsmerkmale | Der Kleine Mungo wird 25 bis 40 cm lang und besitzt einen 20 bis 50 cm langen buschigen Schwanz. Die Tiere haben kurze Beine und einen schlanken Körper, der Kopf ist klein mit einer spitzen Schnauze und kleinen Ohren. Das weiche, kurze Fell ist graubraun gefärbt, die Unterseite ist heller. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | In Europa ist die Art seit 1910 in Kroatien etabliert, wo sie auf der süddalmatinischen Insel Mljet zur Schlangenbekämpfung angesiedelt wurde; seit 1988 in Montenegro, seit 1990 in Bosnien-Herzegowina sowie in Albanien vorkommend. |
Auswirkungen des Klimawandels | Die Art bevorzugt ein wärmeres Klima, inwieweit sie vom Klimawandel profitieren kann, z. B. durch mildere Winter, ist unbekannt. |
Biologie und Ökologie | Kleine Mungos können in Wäldern und in Grasländern leben. Sie sind tagaktiv, sehr anpassungsfähig und ernähren sich vor allem von Insekten. Es werden aber auch kleinere Wirbeltiere, z.B. Ratten und Schlangen, gefressen. Weibchen werfen 2- bis 3-mal im Jahr 2 bis 5 Junge, die nach mehreren Monaten geschlechtsreif werden. |
Gefährdung der Biodiversität | Der geschickte omnivore Räuber kann lokal zum Rückgang bzw. Verschwinden von geschützten Amphibien-, Reptilien- und Vogelarten führen. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Im Ursprungsgebiet sind Schäden sind in der Landwirtschaft und aus der Tierzucht bekannt. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Es können Krankheitserreger, z. B. Tollwut, übertragen werden. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wurde zur biologischen Kontrolle gegen Ratten und Schlangen absichtlich ausgesetzt. Die Erfolge waren jedoch bescheiden. |
Managementmaßnahmen | Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung aus Gefangenschaft. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
Csurhes, S. & Fisher, P. (2010): Indian mongoose. Download
Deputy Direction of Nature (Spanish Ministry of Agriculture, Food and Environment) (2015): Risk Assessment for Herpestes javanicus Link
Ausgewählte Quellen
Barun, A. et al. (2010): Impact of the small Indian mongoose (Herpestes auropunctatus) on native amphibians and reptiles of the Adriatic islands, Croatia. Anim. Conserv. 13: 549-555.
Ćirović, D. et al. (2010): Small Indian Mongoose Herpestes auropunctatus (Herpestidae, Carnivora): an invasive species in Montenegro. Biol. Invasions 13: 393-399.
Hays, W. & Conant, S. (2007): Biology and impacts of Pacific island invasive species. 1. A worldwide review of effects of the small Indian mongoose, Herpestes javanicus (Carnivora: Herpestidae). Pacific Sci. 61: 3-16.